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Clickbait-Kampagnen
by Dr. William Sen | Gründer von blue media

Wann funktioniert Clickbait und wann nicht?

Erfolg und Misserfolg von Clickbait in SEO Kampagnen

von Dr. William Sen

Viele SEOs wären anderer Meinung, wenn man behaupten würde, Click-Bait-Kampagnen seien erfolgreich. Dennoch gibt es etablierte Click-Bait-Methoden, die sehr gut funktionieren.

Clickbait haben keinen guten Ruf. Sie werden eher mit Spam assoziiert, und oft scheint ihre Herkunft aus eher Entwicklungsländern zu stammen. Wer seriöses Marketing betreiben möchte, Wert auf qualitativ hochwertigen Traffic legt, arbeitet nicht mit Clickbaits. Richtig? Falsch!

Tatsache ist, die größten Portale dieser Welt leben nur durch Clickbait. Scharf ausgedrückt, ist im Grunde eines der größten Click-Bait-Portale YouTube. Seien wir mal ehrlich. Wie oft haben wir nach einer bestimmten Information gesucht, landeten aber dann auf einem ganz anderen Video. Am Ende fragen wir uns “wie bin ich eigentlich hier gelandet”, wie viele andere Millionen Nutzer auch klassischerweise in den Kommentaren hinterlassen.

YouTube ist ein sehr gutes Beispiel, wie Clickbait einwandfrei funktioniert.

Aber so einfach ist das mit dem Clickbait nicht. Wer als SEO den Google Algorithmus kennt, weiß dass weder YouTube, noch Google Search im Grunde Clickbaits tolerieren. Aber moment mal – wie können Clickbaits erfolgreich sein und doch nicht?

Ganz einfach: Gute Clickbaits funktionieren, und schlechte Clickbaits nicht. Hier eine Aufklärung.

Definition von Clickbait

Die Definition von Clickbait ist, wenn ein Teaser einen Nutzer mit falschen Versprechungen eine bestimmte Quelle lockt. Typische Clickbaits sind YouTube Thumbnails, die eine Erwartung beim Nutzer hervorrufen, das Video jedoch diese Erwartung nicht erfüllt. Ein typischer Clickbait wäre zum Beispiel das Bild des Papstes, der auf einer Weltraumrakete sitzt und mit dem Titel “Der Papst hat eine Reise zum Mond gebucht”. Und wenn man daraufklickt, landet man auf einer Seite mit Nahrungsergänzungsmitteln.

Auf diese Weise würde man mit Clickbaits nicht viel Geld generieren, da die Conversionen sehr niedrig wären In diesem Beispiel sind die Wahrscheinlichkeit ziemlich gering, dass jemand den Papst in einem Raumschiff sehen wollte und gleichzeitig verzweifelt nach Haarausfallpräparaten sucht. Eine Clickbait-Werbung wie diese würde versuchen, ein Produkt an zufällige Personen zu verkaufen und wird nicht als gezieltes Marketing oder Werbung betrachtet. Und wenn wir eines wissen, dann der erfolgreichste Weg, um Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen, zielgerichtete Werbung.

Tatsache ist jedoch, dass Google und somit auch YouTube nicht in der Lage ist Clickbaits zu identifizieren. Google weiß im Grunde nur, ob ein bestimmter Inhalt von dem Nutzer konsumiert wurde oder nicht. Sobald Inhalte von dem Nutzer konsumiert werden, ist das ein positives Signal für Google. Die Quelle wird in dem Fall hochgerankt, weil Google davon ausgeht, dass sie für den Nutzer relevant war. Dabei spielt es also keine Rolle, ob die Nutzererwartung tatsächlich erfüllt wurde. Schließlich kann Google nicht Gedanken lesen und kann nur die Nutzung des Inhalts messen.

Bei Websites misst Google beispielsweise das Interesse des Nutzers an der Verweildauer auf der Page und User Engagement. Bei Videos ist es die Verweildauer – also, wie lange ein Video geschaut wurde.

Wenn also ein Video den Nutzer beschäftigt und zum Anschauen motiviert, geht Google davon aus, dass es für den Nutzer interessant war – auch wenn es ein Clickbait war. Die vielen negativen Kommentare und auch Dislikes auf YouTube sind sogar weitere Indizien für Google, dass das Video auf Interesse gestoßen ist – denn jede Art von Like oder Dislikes sowie Kommentare sind User Engagements, die Google als Positiv für das Ranking bewertet.

Ein weiteres sehr gutes Beispiel für gut funktionierende Clickbaits sind Gif-Portale wie Giphy. Die meisten Nutzer landen auf Giphy aufgrund von externen Quellen, die per Clickbaits die Nutzer auf das Portal lenken. Kaum ist der Nutzer auf Giphy gelandet, kann er es nicht seinlassen sich von weiteren Clickbaits zu beeindrucken. Viele Nutzer verweilen auf Giphy mehrere Minuten und klicken mindestens 10 weitere Animationen an. Auch wenn all das nicht die Erstintention des Nutzers war, wird Google ein wichtiges Signal übermittelt: die Themen auf Giphy sind für den Nutzer interessant und relevant.

So funktionieren Clickbaits nicht

Clickbaits müssen so gestaltet sein, dass sie trotzdem den Nutzer auf der Zielquelle beschäftigen. Wenn ein Nutzer stattdessen auf einen Teaser klickt, dann aber direkt wieder von der Zielquelle abspringt, ist das ein negatives Signal sowohl für Suchmaschinen als auch für YouTube. Dann hat der Clickbait nicht funktioniert, denn der Nutzer ist abgesprungen. In diesem Fall ist es auch für Suchmaschinen ein Signal, dass der Inhalt nicht relevant war.

Nehmen wir dieses Beispiel mit dem Papst im Raumschiff. Stellen Sie sich vor, ein Benutzer hätte auf diese zweifelhafte Clickbait-Überschrift geklickt und hätte weitere Clickbait-Überschriften gesehen, wie z. B. “Verwirrter Taxifahrer, fährt ins Fußballfeld hinein”, “Ein 3-jähriger, der wie Arnold Schwarzenegger aussieht”, “Elefant, der das Gewähr des Jägers klaut“- und auch darauf klickt. In diesem Fall würde Google davon ausgehen, dass der Artikel mit dem Papst im Raumschiff relevant war, da dies zu einem Eingriff des Benutzers geführt hätte. Daher würde es “den Papst im Raumschiff” auf seinen Ergebnisseiten der Suchmaschinen viel höher einordnen.

About the Author
ÜBER DEN AUTOREN Dr. William Sen Gründer von blue media

William Sen ist seit 2001 SEO und seit 1996 Software-Ingenieur. Er war als Lehrbeauftragter an der Universitäten Düsseldorf und TH Köln tätig. Er ist an der Entwicklung von SEO-Tools, Websites und Softwareprojekten beteiligt.

William hat seine Promotion in Informationswissenschaften (Uni-Düsseldorf) sowie arbeitete und arbeitet für Marken wie Expedia, Pricewaterhouse Coopers, Bayer, Ford, T-Mobile und viele mehr. Er ist der Gründer von blue media mit Sitz in San Diego, Kalifornien.

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